Feuer auf früheren Truppenübungsplätzen
In Mecklenburg-Vorpommern sind am Montag auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im selben Landkreis Feuer ausgebrochen. Laut Polizei waren am späten Nachmittag mehr als zehn Hektar Wald nahe der Ortschaft Volzrade, die zur Stadt Lübtheen gehört, betroffen. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen hatte es 2019 auf einem riesigen Areal tagelang gebrannt. Zeugen hätten berichtet, dass es am Montag auch zu Detonationen gekommen sei, vermutlich verursacht durch Weltkriegsmunition. Mehrere Feuerwehren seien im Einsatz.
Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz nahe Hagenow, ebenfalls im Landkreis Ludwigslust-Parchim, seien mehrere Hektar Wald erfasst, sagte ein Polizeisprecher. Detonationen seien zu hören gewesen. Die Bundesstraße 321 in der Nähe sei wegen des dicken Rauchs voll gesperrt worden. Ein einzeln stehendes Haus mit zwei Bewohnern sei wegen des starken Rauchs vorsorglich evakuiert worden. Ein Polizeihubschrauber sei im Einsatz, um eine Übersicht über das Geschehen zu bekommen. Mehrere Feuerwehren seien vor Ort.
Nicht das erste Feuer in Lübtheen
Ende Juni/Anfang Juli 2019 kämpften auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen mehr als 3000 Feuerwehrleute in einer Hitzewelle tagelang gegen die Flammen, die rund 1000 Hektar Wald erfassten. Ausbruchsort war ein schwer munitionsbelastetes Gebiet, ein ehemaliges Marine-Arsenal aus dem Zweiten Weltkrieg. Als Ursache galt laut Lübtheens Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) Selbstentzündung alter Munition.
Das Marine-Arsenal sei auch jetzt wieder der Ausbruchsort, sagte die Bürgermeisterin. Das Feuer bewege sich in Richtung der Ortschaft Trebs, die zu Lübtheen gehöre. Dort wohnten rund 160 Menschen. Evakuiert werden müsse bisher aber nicht. Bei dem Großbrand im Sommer 2019 hatten rund 260 Menschen vorübergehend ihre Häuser verlassen müssen.
Nach dem Brand von 2019 waren Brandschneisen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz angelegt worden, um künftige Feuer besser eindämmen und Ortschaften schützen zu können. Außerdem wurden mehrere Tiefbrunnen gebohrt, um an ausreichend Löschwasser zu kommen – das war 2019 ein Problem beim bis dahin größten Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns gewesen. Lindenau hofft, dass die Maßnahmen nun helfen.