EU-Kommission und EZB: Brauchen Euro als Bargeld und digital
Angesichts der Fortschritte beim digitalen Euro haben EU-Kommission und Europäische Zentralbank (EZB) die Bedeutung von Bargeld betont.
Kommission und EZB «werden (...) alles daransetzen, dass Bargeld auch weiterhin in allen 20 Mitgliedsländern verfügbar ist und akzeptiert wird», versicherten der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, und EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta in einem gemeinsamen Gastbeitrag, der heute in mehreren europäischen Tageszeitungen veröffentlicht wurde.
Doch es brauche eine zweite Option: «Auf dem Weg zu einer wahrhaft digitalen Wirtschaft ist die Anpassung des Bargelds an das digitale Zeitalter der nächste logische Schritt», schreiben Dombrovskis und Panetta. «Hätten wir beide Optionen - Euro-Bargeld und einen digitalen Euro -, so könnten alle frei wählen, wie sie bezahlen möchten, und niemand würde digital abgehängt.» Heute wird ein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zum digitalen Euro erwartet.
Auch beim EZB ist digitaler Euro ein Thema
Wie andere Notenbanken weltweit beschäftigt sich auch die EZB seit Jahren mit digitalem Zentralbankgeld. Mit einem digitalen Euro bekäme Europa ein eigenes Angebot für digitale Zahlungen als Alternative zu Zahlungsdienstleistern, die nicht in Europa beheimatet sind wie etwa Paypal. Ob und wann Verbraucher tatsächlich mit einem digitalen Euro bezahlen können, steht noch nicht fest.
Mit einem digitalen Euro würde im Euroraum «eine elektronische Zahlungslösung angeboten, die wir alle überall kostenlos nutzen könnten», warben Dombrovskis und Panetta. «Überall im Euroraum könnten die Menschen mit dem digitalen Euro kostenlos bezahlen, etwa mithilfe einer digitalen Geldbörse oder per Smartphone.» Dombrovskis und Panetta rechnen auch damit, dass es für Verbraucherinnen und Verbraucher günstiger wird: «Mit einem digitalen Euro würden zudem die Gebühren sinken, die Verbraucher für Zahlungen entrichten, denn er würde den Wettbewerb in Europa beflügeln.»