Über elf Jahre nach den Olympischen Winterspielen von Sotschi können sich die Ex-Biathleten Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp über nachträgliches Staffel-Gold freuen. Das Schweizer Bundesgericht wies einen Einspruch des Russen Jewgeni Ustjugow gegen eine Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshof Cas über seine Dopingsperre sowie die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse vom 27. August 2013 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2014 ab.
«Ich freue mich, dass das jetzt wirklich vom Tisch und beendet ist. Und ich kann mich auf eine neue Medaille mit einer neuen Farbe freuen. Auch nach elf Jahren ist es richtig, dass ein anderer nachrückt, wenn jemand unfair spielt», sagte Erik Lesser der Deutschen Presse-Agentur.
Urteil rechtskräftig - IOC ist am Zug
Das deutsche Quartett rückt nachträglich vom Silber- auf den Goldrang, wenn das IOC - wie erwartet - die gewohnte Praxis anwendet. Silber geht dann an Österreich und Bronze an Norwegen. Lesser hatte wie seine Staffelkollegen seine Silbermedaille bereits vor geraumer Zeit an den Deutschen Olympischen Sportbund zurückgeschickt, wo sie verwahrt wird.
«Damit sind alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft und das Urteil rechtskräftig. Somit kann das IOC nun über die Medaillenvergabe entscheiden», sagte Christian Winkler, Mediendirektor des Biathlon-Weltverbandes IBU.
Dopingtests im Kontrolllabor manipuliert?
Am 22. Februar 2014 hatten sich die deutschen Skijäger in einem packenden Staffelrennen in Sotschi den Russen nur um 3,5 Sekunden geschlagen geben müssen, als Schempp im Schlussspurt gegen Anton Schipulin knapp den Kürzeren zog.
Bereits 2020 hatte der Weltverband Ustjugow gesperrt. Das IOC annullierte danach das russische Staffelergebnis von Sotschi und führt bisher keinen Goldmedaillen-Gewinner des Rennens in seinen Statistiken. Die IBU hingegen führt in ihrer Ergebnisliste die Deutschen bereits seit längerem auf Rang eins.