Umfrage

Briten verloren nach Brexit-Votum Vertrauen in Politiker

Am 23. Juni 2016 dezimiert ein britisches Referendum die künftige Zahl der EU-Mitgliedstaaten. Auf der Insel hat sich seitdem viel verändert - auch das Verhältnis zwischen Bürgern und Politik.

Briten verloren nach Brexit-Votum Vertrauen in Politiker

Sieben Jahre nach dem Brexit-Referendum haben drei Viertel der Briten das Vertrauen in ihre Politiker verloren. Das geht aus einer Umfrage für die Londoner Denkfabrik «UK in a Changing Europe» («Vereinigtes Königreich in einem sich wandelnden Europa») hervor, die zum heutigen Jahrestag der Volksabstimmung veröffentlicht wurde.

75 Prozent der Befragten vertraten die Meinung: «Ich habe das Vertrauen in britische Politiker in den vergangenen Jahren verloren.» 74 Prozent glauben, dass Politiker mehr im eigenen Interesse handeln als im Interesse der Allgemeinheit.

Bei dem Referendum am 23. Juni 2016 hatten die Briten mit 52 zu 48 Prozent für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Vollzogen wurde dies am 31. Januar 2020. Wie aus der Umfrage hervorgeht, ist nun eine Mehrheit von 52 Prozent der Meinung, dass der Brexit kein Erfolg war. Nur jeder Zehnte sieht das anders. Von «Bregret» – einer Wortschöpfung aus Brexit und regret (Reue) – kann trotzdem keine Rede sein: Von denen, die für den Brexit stimmten, bereuen dies nur 15 Prozent.

Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) würde heute in einem Referendum für eine Rückkehr in die EU stimmen. Nur etwa ein Drittel (32 Prozent) wäre dafür, draußen zu bleiben. Eine Mehrheit der Menschen in Großbritannien (54 Prozent) will von dem Thema Brexit aber einfach nichts mehr hören.