Besonders viele Hornissen beim «Insektensommer» gesichtet
Nicht gefährlich, dafür nützlich: Bei der Mitmachaktion «Insektensommer» sind in diesem Jahr in Deutschland besonders viele Europäische Hornissen gemeldet worden, wie der bayerische Naturschutzverband LBV am Freitag in Hilpoltstein mitteilte. Ihr gefährlicher Ruf eile ihnen zu Unrecht voraus, sagte LBV-Expertin Tarja Richter. «Weder sind Hornissen sonderlich aggressiv noch sind ihre Stiche gefährlicher als die von anderen Wespen oder Bienen. Sie sind im Gegenteil sogar sehr friedfertig und stechen nur, wenn sie massiv gestört oder verfolgt werden.»
Dafür gelten sie als besonders nützlich: «Unsere heimischen Hornissen bestäuben zum Beispiel Johannisbeeren und fliegen – anders als Bienen – auch bei kühleren Temperaturen, Wind, Regen und sogar in der Nacht.» Ein Hornissenvolk, bestehend aus bis zu 700 Tieren, vertilge täglich bis zu 500 Gramm Insekten. Damit sorgten Hornissen auch dafür, dass die Insektenpopulationen im Gleichgewicht bleiben.
Vom 2. bis 11. Juni konnten Menschen sich an der Zählaktion beteiligen und ihre Insektenbeobachtungen melden. Ein zweiter Zeitraum für den «Insektensommer» läuft vom 4. bis 13. August. In der ersten Beobachtungsphase lagen Helle und Dunkle Erdhummel auf Platz eins, gefolgt von der Steinhummel und der Hainschwebfliege.
Die Aktion - gemeinsam initiiert vom LBV und vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) - soll wichtige Hinweise liefern, wie es den Käfern, Hummeln, Bienen und Schmetterlingen hierzulande geht. Außerdem wollen die Verbände die Menschen auf die Bedeutung der Insekten und deren Gefährdung aufmerksam machen.