Heideköpfe Heidenheim: Nächstes Ziel Europacup

Durch den Sieg in Paderborn kommen die Heidenheimer Baseballer nun auf sieben Titel, standen seit 2015 in neun Spielzeiten sechsmal ganz oben auf dem Treppchen. Wieder gelang es den Heideköpfen, mit relativ bescheidenen Mitteln eine starke und homogene Truppe zusammenzustellen, die Herausforderungen werden aber auch in der Zukunft nicht kleiner.

Von den Möglichkeiten wie sie beispielsweise der Finalgegner oder die Regensburg Legionäre haben, bei denen auch im Winter in entsprechenden Hallen jeden Tag auf höchstem Niveau trainiert werden kann, sind die HSB-Baseballer weit entfernt. Dabei setzten die Paderborner die Gelder aus der Nixdorf-Stiftung in vorbildlicher Weise ein, arbeiten mit jungen Talenten aus ganz Deutschland, statt auf ausländische Profis zu setzen. Auch die Regensburger, die durch einige Sponsoren und das Land unterstützt werden, versammeln an ihrem Bundesstützpunkt starke Nachwuchskräfte aus der ganzen Republik, dazu kommen hier einige internationale Topspieler. Die Bonn Capitals haben als zweiter Bundesstützpunkt ebenfalls gute Möglichkeiten, setzten dabei zuletzt weitgehend auf ausländische Akteure.

Herzblut und Idealismus

"Wir versuchen es weiter mit viel Herzblut und Idealismus", sagt Heidenheims Trainer und Manager Klaus Eckle, der auf ein großes Team von ehrenamtlichen Helfern bauen kann, die für eine familiäre Atmosphäre sorgen, was dann doch tatsächlich dem ein oder anderen Spieler mehr wert ist. Beispielsweise Daniel Vavrusa. Der 32-Jährige nimmt immer wieder die Fahrt aus Tschechien nach Heidenheim auf sich, obwohl er zu Hause Familie und eine kleine eigene Firma hat. Für 2024 wollte sich der herausragende Catcher noch nicht festlegen. "Ich muss jetzt erst einmal nach meinen Knien schauen lassen und dann mit meiner Frau reden. Aber ich würde schon sehr gerne noch einmal für die Heideköpfe spielen", so Vavrusa.

Ansonsten wird die Mannschaft wohl so zusammen bleiben, Abgänge könnte es nur dadurch geben, dass Spieler ans College in den USA wechseln. Auf jeden Fall wiederkommen will Jared Mortensen, der am Sonntag nochmals seinen Ruf als derzeit wohl bester Pitcher in Deutschland untermauerte. "Das macht hier einfach Spaß, ich freue mich auf den Europacup", sagt der Kanadier, der jetzt nach Saisonende auch noch einige Zeit in Heidenheim bleiben wird, ehe es wieder in die Heimat geht.

Genau diesen internationalen Erfolg haben die Heideköpfe noch auf ihrer Liste, bisher war ein zweiter Platz im Champions-Cup das beste Ergebnis. Dafür will Eckle die Mannschaft nicht groß verändern. "Wer dieses Jahr deutscher Meister wurde, darf auch nächstes Jahr Europacup spielen", sagt der Heideköpfe-Manager, der sich lediglich vorstellen kann, nur für das Turnier noch den ein oder anderen starken Werfer dazu zu holen. Bis jetzt ist allerdings noch nicht bekannt, wo und in welcher Form der Champions-Cup 2024 ausgetragen wird.

Wann kommt der Umbruch?

Dabei ist auch Eckle klar, dass die so erfolgreiche Generation der Heideköpfe so langsam in die Jahre kommt. "Die Kernmannschaft wird älter, aber die Routiniers sind immer noch gut, wir werden bestimmt niemand abservieren", sagt der Coach. Mittelfristig muss dennoch ein Umbruch kommen. Auch davor ist Eckle nicht bange: "Wir haben junge Spieler, denen ich in den nächsten Jahren einen großen Sprung nach vorn zutraue. Und natürlich sind wir offen, wenn sich gute Jungs aus der Region uns anschließen wollen."

Auch nach dem Finale ist für dieses Jahr noch nicht ganz Schluss mit Baseball. Sechs Spieler der Heideköpfe wurden für die Europameisterschaft nominiert, die vom 23. September bis 1. Oktober in Tschechien stattfindet: Shawn Larry, Sven Schüller und Yannick Walther treten für Deutschland an, Mike Bolsenbroek für die Niederlande, Drew Janssen für Belgien und Daniel Vavrusa für Tschechien.

Deutsche Jugendmeisterschaft in Heidenheim

Zudem hat Heidenheims zweite Mannschaft noch Heimspiele am 24. September und 7. Oktober, dazwischen findet vom 29. September bis 1. Oktober die deutsche Jugendmeisterschaft im Heideköpfe-Ballpark statt. Die Gastgeber sind dabei mit einer sehr jungen Truppe am Start, ob diese in die Medaillenränge vorstoßen kann, bleibt abzuwarten.