Leserbrief

Abbiegespuren in Königsbronn wirkungsvoller

Leserbrief zum geplanten Umbau der Königsbronner Ortsdurchfahrt und zur Informationsveranstaltung der Verwaltung:

Die lobenswerte Veranstaltung der Gemeinde Königsbronn hat viele wichtige Verbesserungen zur Verkehrssituation auf der B19 aufgezeigt, unter anderem innerörtliche Fahrradwege und Linksabbiegespuren. Auch das Konzept mit zwei Kreisverkehren und dazwischen erfolgender Verkehrstrennung erscheint sehr attraktiv, auch wenn es für die angrenzenden Wohngebiete wegen fehlender Linksabbiegemöglichkeit umständlicher wird. Allerdings wurden in der Präsentation die Kreisverkehre gleich zu Beginn als grundsätzlich besser und notwendig postuliert und das Pro und Contra gegenüber der bestehenden Ampellösung nicht weiter erörtert.

Die vorgestellte Verkehrszählung zeigte die Belastung der jetzt ampelgesteuerten Anbindung der Straße von Zang her in die B19 mit den Verkehrsspitzen morgens sowie am Nachmittag. Dabei bildet sich der Stau morgens von Zang und Heidenheim her in Richtung Oberkochen, während nachmittags der Stau von Oberkochen her oft bis über die Ortsgrenze hinaus zurückreicht. Kreisverkehre funktionieren aber rund um die Uhr nach unveränderlichen Verkehrsregeln, während Verkehrsampeln über den Tag bedarfsgerecht gesteuert werden können.

Im Fall des Kreisverkehrs anstelle der jetzigen Ampel kommt hinzu, dass zukünftig die Fahrzeuge nach Oberkochen aus Richtung Zang im Kreisel gegenüber den aus Heidenheim kommenden Vorfahrt hätten. In der Tagessumme sind damit laut Verkehrszählung die ca. 6.000 auf der B19 aus Richtung Heidenheim gegenüber den über 3.000 aus Richtung Zang benachteiligt. Das betrifft insbesondere den Schwerlastverkehr, der acht Prozent des Gesamtverkehrs ausmacht, überwiegend auf der B19 durchfährt und sich in engen Kreisverkehren besonders schwertut.

Die jetzige Ampel in Königsbronn ist meines Erachtens im kreisweiten Vergleich sehr intelligent programmiert und ließe sich für diese asymmetrischen Verkehrsspitzen der Berufspendler sicher noch besser anpassen. Für den nachmittags aus Oberkochen rückfließenden Verkehr würde eine rückwärtige Verlängerung der bisher schon als Bypass ausgeführten Abbiegespur Richtung Zang bis fast zur jetzigen Fußgängerampel beim Kettelerhaus den Stau vor der Ampel Richtung Heidenheim ebenfalls reduzieren. Platz dafür wäre durch die angedachte Umwidmung der parallelen Dorfstraßen in diesem Abschnitt zu Fahrradstraßen vorhanden.

Fazit: Mit der Einrichtung neuer bzw. der Verlängerung der vorhandenen Abbiegespuren wäre im Vergleich zum Projektvorschlag eine deutlich bessere Wirkung bei erheblich geringerem Zeit- und Kostenaufwand zu erreichen.
Dr. Dierk Hobbie, Königsbronn