Leserbrief

Leserbrief zu „Königsbronner Gesprächen“ verdreht die Tatsachen

Leserbrief zum Leserbrief „Lieber Heidenheim als Königsbronn“:

Wieder ein Leserbrief, der Halbwahrheiten nutzt, um die Tatsachen zu verdrehen. Er greift die Kriegsertüchtigung Deutschlands auf. Aber zur Zeit von Bundeskanzler Willy Brandt lag unser Wehretat bei 3,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, 2023 lag er bei 1,66 Prozent, und jetzt werden zwei Prozent angestrebt. Russlands Wehretat soll dagegen bei über 30 Prozent liegen. Die Kriegsertüchtigung Deutschlands anzugreifen, ist eine Halbwahrheit. Denn tatsächlich geht es um das Ziel der Kriegsertüchtigung, die Kriegsfähigkeit, und die sieht für Russland anders aus als für Deutschland. Von allen Staaten der Welt hat Russland zum Beispiel die größte Zahl der Kernwaffen.

Wird tatsächlich der Kriegseintritt Deutschlands gegen Russland riskiert, oder der Kriegseintritt Russlands gegen Deutschland? Wer würde in den Krieg eintreten? Russland ist in die Ukraine einmarschiert, nicht die Ukraine in Russland. Ist das Sprechen über die Sicherheit in Europa Satirepreis-verdächtig? Übt sich Herr Schultes hier in Hohn?

Georg Elser, Königsbronn, Roderich Kiesewetter, Heidenheim und die Veranstaltung miteinander zu verknüpfen ist infam. In Königsbronn gibt es sicher auch Bürger, für die Notwehr kein Mord ist, für die Politik und Sicherheit notwendig sind, und für die Tatsachen akzeptiert werden müssen. Königsbronn ehrt Georg Elser, weil er den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhindern wollte. Versucht hat er das durch ein Attentat und nicht durch Forderungen von Verhandlungen mit Hitler. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte er die Demokratie garantiert gegen Hitler ertüchtigt. Riskiert hat er alles, das Leben Unbeteiligter und sein eigenes.
Manfred Espenhain, Heidenheim