Leserbrief

Windräder werden Hermaringen negativ verändern

Leserbrief zu Plänen für einen Windpark bei Hermaringen und zum Beitrag „Zuschlag für Vattenfall“ (Ausgabe vom 24. November):

Windräder werden Hermaringen negativ verändern

Was sich in dem Bericht und auf der Homepage wie ein brillantes Projekt liest, ist auf zweite Sicht nicht immer einwandfrei. Die Effizienz der Windkraftanlagen, vor allem in Süddeutschland, ist nur mittelmäßig und würde ohne Subventionen mit Steuergeldern nicht funktionieren. Der Betreiber und die Gemeinde bekommen immer ihr Salär, ob sich die Anlagen drehen oder nicht.

Das erinnert mehr an sozialistische Planwirtschaft als an eine seriöse und durchdachte Energieversorgung durch verschiedene Energieträger. Von der Bundesregierung werden den Kommunen rein ideologische Vorgaben gemacht, dafür kann die Gemeinde nichts. Allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass auch Windenergieanlagen Ressourcen verbrauchen, darunter seltene Erden, tonnenweise klimaschädlichen Beton und kostbare Flächen. Recycling und Entsorgung sind weitgehend ungeklärt. Des Weiteren werden psychische und physische Belastungen für Mensch und Tier gerne noch belächelt und ausgeblendet.

Dass sich nun Hermaringen für bis zu sechs Windkraftanlagen in seinem kleinen Gemeindewald entschieden hat, ist durch nichts zu rechtfertigen. Waldrodung, Biodiversität, Umweltschutz und ein gestörtes Landschaftsbild scheinen hierbei keine Rolle zu spielen. Laut den Angaben der Betreiber würde eine Anlage (vielleicht auf dem Greuth) Hermaringen zigfach mit Strom versorgen. Mehr Anlagen, mehr Geld. Ich denke, dass die Windräder unseren Ort nachhaltig negativ verändern werden.
Markus Schneider, Hermaringen