Erneuerbare Energien contra Weltkulturerbe

Windkraft im Teichhau: Wie 2017 die ersten Pläne scheiterten

Von 2011 bis 2017 war der Bau von Windkraftanlagen im Teichhau schon einmal Thema. Mit der Ernennung der Vogelherdhöhle zum Unesco-Weltkulturerbe war dann Schluss. Rückblick auf eine Geschichte des Scheiterns.

Die einstigen Pläne der ENBW/ODR für einen Windpark im Gebiet Teichhau haben die Bürger und Verwaltungen in Gerstetten, Giengen und Herbrechtingen ab 2011 lange beschäftigt. Ursprünglich hatte das Energieunternehmen den Bau von 21 Anlagen auf Gemarkung Dettingen, Hürben, Bissingen und Eselsburg vorgesehen. Nach und nach wurde die Anzahl immer weiter verringert: zunächst aufgrund der Bodenverhältnisse auf 15 Anlagen, später auf zwölf.

Unumstritten waren die Windkrafträder nie. So gründete sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Anlagen. Außerdem versagte 2016 der Herbrechtinger Gemeinderat sein Einvernehmen, weil die Anlagen vom Eselsburger Tal aus zu sehen gewesen wären. Man sorgte sich um eine Verschandelung des Landschaftsbilds. Im selben Jahr sprach sich auch der Giengener Gemeinderat gegen eines von drei auf örtlicher Markung geplanter Anlagen aus – Sorgen bereitete der Flugverkehr auf der Irpfel. Die Gemeinde Gerstetten war zwar für den Windpark, zeigte sich verstimmt, weil ein ursprünglich angedachtes „Bürgerwindrad“ nicht gebaut werden sollte.

Das Aus für die Pläne: ohne Genehmigung, keine Windkraftanlagen

2017 versagte schließlich das Heidenheimer Landratsamt die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für den Windpark im Teichhau. Dabei nahm die Behörde Bezug auf Stellungnahmen des Landesdenkmalamts und der Luftfahrtbehörde am Regierungspräsidium Stuttgart, die durch den Bau der Anlagen denkmalschutz- und luftverkehrsrechtliche Belange gefährdet sahen. Konkret ging es um den laufenden Antrag bei der Unesco auf Aufnahme der Vogelherdhöhle ins Weltkulturerbe. Die Vorstellung, dass vom inzwischen geschlossen Park aus Windkraftanlagen zu sehen gewesen wären, widerstrebte.

Die ENBW legte damals keinen Widerspruch gegen die Nichterteilung der Genehmigung ein. Letztlich war der Welterbe-Antrag erfolgreich – und die Idee vom Windpark Teichhau zu den Akten gelegt. Geplant waren Anlagen vom Typ Vestas V126 mit einer Nabenhöhe von 137 Metern.

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