Leserbrief

Ein Spielplatz hat auf dem Heidenheimer Waldfriedhof nichts verloren

Leserbrief zum Friedhofsentwicklungskonzept der Stadt Heidenheim und zum Beitrag „Warum Heidenheim einen Spielplatz auf dem Waldfriedhof plant“.

Liebe Stadträte, belebt doch erstmal unsere Innenstadt. Unsere Friedhöfe bedürfen keiner Belebung. Friedhöfe sind seit jeher ein Ort der Ruhe, ein Ort des Friedens, an dem wir unserer Toten gedenken. Ein Spielplatz hat da nix verloren, genauso wenig wie ein Café oder eine Begegnungsstätte. In der Stadt machen reihenweise Cafés und Gaststätten dicht. Das schöne, bewirtete Naturfreundehaus am Waldfriedhof wurde vor Jahren geschlossen, weil sich kein Pächter gefunden hatte, der es weiter betreiben wollte. Nach dem Umbau ist ein exklusives Altenheim daraus geworden.

Wer soll denn ein Café auf dem Friedhof betreiben wollen? Sorgt für Begegnungsstätten in der Innenstadt und für die Sauberkeit auf den vorhandenen Spielplätzen. Die veränderte Bestattungskultur spült natürlich nicht genug Geld in die Stadtkasse, da kann man schon mal erfinderisch werden.

Friedhofsführungen in Heidenheim? Hört sich an, als hätten wir den Wiener Zentralfriedhof am Zanger Berg mit 330.000 Grabstätten. Übrigens, auch in Wien gibt es keinen Spielplatz und kein Café auf diesem weltberühmten Friedhof. Als gäbe es in unserer Stadt keine drängenderen Probleme, die es anzupacken gilt - für die Lebenden, nicht für die Toten.
Monika Stampfer, Heidenheim